Barcelona in hunderttausend Schritten

Die Peter-Weiss-Gesamtschule in der katalanischen Metropole

Solange gibt es noch nicht Spanisch als Wahlfach in der Gymnasialen Oberstufe der PWG, um genau zu sein, seit dem Jahrgang 20/21. Und so entstand irgendwann zwangsläufig die Idee, Spanien zu besuchen. Im jetzigen Jahrgang, der im nächsten Jahr Abitur machen wird, gibt es zwei Spanisch-Grundkurse, die sich als Ziel für Barcelona entschieden. Jetzt kann man einwenden, Barcelona sei nicht Spanien, sondern Katalonien, aber jeder weiß, dass Katalonien eine – wenn auch besondere, autonome – Region Spaniens ist. Aus diesem Grund ist Barcelona übrigens auch Gegenstand in den abiturrelevanten Richtlinien.

Vermutlich haben nicht alle Schülerinnen und Schüler daran gedacht, als sie am letzten Sonntagabend im September bei 25 Grad auf dem Flughafen El Prat in Barcelona landeten. Dort stellte sich auch noch nicht die Frage, ob es Sinn machen würde, ein Einzel-, ein Mehrfach-, ein 24-, 48- oder 72-Stundenticket zu erwerben: es musste ein spezifisches Flughafenticket gelöst werden.

Diese Frage stellte sich ebenfalls nicht am nächsten Morgen, da das Highlight Barcelonas, die Sagrada Familia, das Meisterwerk des katalanischen Architekten Antonio Gaudí, fußläufig zu erreichen war. Lange Zeit hatte diese Kathedrale den Ruf, nie fertig zu werden, aber in den letzten Jahren hat der Bau solche Fortschritte gemacht, dass ein Ende absehbar ist. „Der Kölner Dom ist aber höher“, war zwar eine spontane Reaktion (am Ende wird die Sagrada Familia 10 Meter höher sein), jedoch wurde der Grundtenor der beeindruckten SchülerInnen durch viele Aahs! und Oohs! ausgedrückt. Ein Gruppenbild durfte an diesem besonderen Ort natürlich nicht fehlen.

Die Sagrada Familia war an diesem Tag nur eine, wenn auch die Sehenswürdigkeit unter vielen, die an den nächsten Tagen noch erlaufen und besichtigt wurden. Barcelona verfügt über ein sehr gut funktionierendes und durchaus auch preiswertes ÖPNV-System; so oft musste dieses aber gar nicht in Anspruch genommen werden, war die Gruppe doch gut zu Fuß und viele Sehenswürdigkeiten nah genug beieinander. Es ist müßig, all diese hier aufzuzählen.

Das Hostel befand sich nicht nur in Seh- und Reichweite der genannten Sagrada Familia – von der Dachterrasse hatte man einen unschlagbaren Blick auf diese – , ähnlich nah lag auch der Strand, mit dem sich Barcelona rühmt und glücklich fühlt. Bei ebenfalls schon genannten 25 Grad ließ es sich dort gut an. Dass weiterhin einige Schüler*innen (wie auch deren Begleiter*innen) noch in einem Club waren, darf an dieser Stelle ebenfalls nicht verschwiegen werden. (Der Verfasser dieses Textes war selbstredend nur aus soziologischen Gründen dabei.) Um den Club zu erreichen, mussten aber weitere 3000 Schritte zurückgelegt werden. Die oben gestellte Frage, ob es Sinn machen würde, ein Mehrfach-, 24-, 48- oder 72-Stundenticket zu erwerben, wurde durch diese sportlichen Höchstleistungen beinahe obsolet.

Quintessenz: Während ihres Aufenthalts haben die Schüler*innen genug Material gesammelt, um einen Reiseführer „Barcelona a pie – Barcelona zu Fuß“ verfassen zu können.