ZEUS

Wüstenbewässerung, Babywindeln und BVB-Trikots

Wüstenbewässer-
ung, Babywindeln und BVB-Trikots

Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs der Peter-Weiss-Gesamtschule nahmen viele Jahren an dem Zeus-Projekt teil. Die Schülerinnen und Schüler lasen unterrichtsbegleitend sieben Wochen eine Tageszeitung. Sie recherchierten, führten Interviews, schrieben Berichte, Reportagen und Kommentare zu Themen, die sie interessierten. So wurde die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler gestärkt, das Lesen gefördert und zum Schreiben motiviert. Darüber hinaus machte der Internet-Auftritt von Zeus die jungen Reporter mit ihren spannendsten Geschichten auch über die Grenzen ihrer Lokalzeitung hinaus bekannt. Nachfolgend lesen Sie exemplarisch zwei spannende Artikel von Schülern unserer Schule.

Babywindeln und Wüstenbewässerung

Am 01.06.2010 besuchten wir als ZEUS-Reporter EVONIK Industries in Krefeld. Zunächst wurden wir von Sabine Micevic (PR-Managerin) und Rolf van Melis (Kommunikation Services) sehr freundlich begrüßt und im Laufe des Vormittags begleitet.

Wir lernten bemerkenswerte Eigenschaften diverser Produkte kennen, unter anderem den Superabsorber. Der Superabsorber wird beispielsweise bei Windeln in die Stofffasern eingearbeitet und das zuckerähnliche Pulver nimmt die Flüssigkeit auf und speichert sie, denn das Baby darf nichts von der Flüssigkeit spüren. Die Windeln kann man auch unbedenklich in den Haushaltsmüll werfen, denn der Superabsorber ist nicht giftig und ungefährlich für die Natur und die Windeln lassen sich später in der Abfallentsorgung leicht verbrennen. Unglaublich: Unter anderem kann der Superabsorber das 500-fache seines eigenen Gewichtes an Wasser aufnehmen und verbraucht auch bei der Produktion wenig Abfälle. Möglicherweise kann dieses Produkt langfristig die globale Wasserknappheit zu lindern helfen.

EVONIK hat auch eine Paste gegen Feuer entwickelt und zwar das sogenannte „Firesorb“. Dieser wird als Paste über das Feuer versprüht und löscht durch seine kühlende Eigenschaft und das aufgesaugte Wasser das Feuer. Das „Stockosorb“ wird im landwirtschaftlichen Bereich verwendet, es wird in der Erde verteilt, sodass es die Wurzeln der Pflanze umschließt, da der Pflanze immer genug Wasser und Nährstoffe zur Verfügung stehen sollten. Das „Stockosorb“- Wasser, das die Pflanze nicht aufnimmt, wird gespeichert, damit die Pflanze einen ausreichenden Vorrat an Wasser und Nährstoffen zur Verfügung hat. EVONIK Industries produziert weltweit jährlich 400.000 Tonnen von dem Superabsorber. Die Evonik Stockhausen GmbH produziert alleine jährlich 150.000 Tonnen. Außerdem gehört EVONIK zu den größten Superabsorber Herstellern der Welt. Einen kleinen Nachteil hat die Herstellung des Superabsorbers jedoch, die 200.000m² große Anlage verbraucht sehr viel Wasser.

Gerett Jendro, Onur Ünlü, Tobias Stötzel, Nils Waldschmidt, PWG, Klasse 8b (BUT)

Manche Zeus-Reporter fahren mit dem Fahrrad oder Bus zu ihrer Recherche. Wir reisen mit dem Flugzeug an, um auf Einladung von Evonik einen Tag in Hamburg zu verbringen. Wir besuchen die Firma Kappa, die die Trikots für Borussia Dortmund herstellt.

Seit sechs Uhr sind wir auf den Beinen, erst fahren wir mit dem RE nach Dortmund, dann weiter zum Flughafen Düsseldorf. Dort empfängt uns Markus König von Evonik, der uns zunächst auf die Besucherterrasse führt. Hier hat man einen tollen Blick über den Airport. Es ist ein schöner Tag, wir haben bestes Flugwetter. Dann geht’s zum Check-In, wo bereits das Flugzeug auf uns wartet. Noch ein paar Minuten bis zum Start. Ready for take off! Um 11.36 Uhr ist LH 076 sicher gelandet. Während des ruhigen Flugs haben wir Markus König näher kennengelernt und viel Interessantes über seine Tätigkeit bei Evonik erfahren. Nur eine Stunde dauert der Flug nach Hamburg. Wir steigen dann in ein Taxi und fahren etwa fünf Minuten bis zum Firmensitz von Kappa in Norderstedt, der in einem eher unscheinbaren Bürogebäude liegt. Gut zu erkennen: das bekannte Kappa-Logo mit den beiden Figuren, die Rücken an Rücken aneinander sitzen. Freundlich heißt uns Marketingexperte Patrick Witte willkommen.

Hier sieht’s aus wie im BVB-Fan-Shop! Mützen, Schals, Shirts und Trikots in allen Größen und Farben befinden sich in dem großen Konferenzraum. Patrick Witte erklärt uns kurz etwas zur Geschichte der Firma Kappa, einer italienischen Sportmodemarke, die Ende der 1960er Jahre gegründet wurde und heute mehr als 40 internationale Fußballteams ausrüstet. Darunter den AS Rom und FC Valencia. „Allein von den BVB-Trikots verkaufen wir pro Jahr etwa 120 000 Stück“, sagt Witte. „Das ist schon eine Wahnsinns-Nummer!“

Die junge Designerin Alexia Schauss leitet das Product-Management bei Kappa: „Von den ersten Entwürfen bis zur Auslieferung brauchen wir für ein neues Trikot etwa ein Jahr“, erzählt sie. „Dabei fertigen wir immer fünf verschiedene Muster an, aus denen der Verein auswählen kann.“ Mehrere, teils stundenlange Sitzungen sind notwendig, bis der Vorstand das neue Trikot absegnet. Und das ist fast eine Wissenschaft für sich: Haargenau festgelegt ist, wo das Vereinswappen und das Logo des Sponsors prangen dürfen.

„Das Wappen steht immer dort, wo das Herz des Spielers schlägt“, sagt Patrick Witte. Nur die Farbauswahl ist schnell getroffen: „Es sollte möglichst wenig blau und weiß drauf sein“, lächelt Alexia Schauss.

Die Zeit vergeht wie im Flug. Und wir erfahren sehr spannende Details: Etwa, dass ein Fußballprofi pro Spiel etwa acht Liter Flüssigkeit verliert. Dass trotzdem keine Schwitzflecken im Trikot zu sehen sind, liegt an dem besonderen Material, aus denen die Hemden gefertigt sind. Produziert werden die Trikots übrigens komplett in China, doch strenge Kontrollen sollen Kinderarbeit und unwürdige Arbeitsbedingungen möglichst verhindern. „Da achten wir streng drauf“, meint Schauss.
Schließlich müssen wir zurück zum Flughafen. Time to say goodbye! Wir bedanken uns herzlich für die interessanten Einblicke und bekommen zum Abschied noch Trikots und Rucksäcke geschenkt. Am Airport essen wir noch ein Fischbrötchen, doch abzuhetzen brauchen wir uns nicht: Unser Rückflug hat eine halbe Stunde Verspätung. Müde und geschafft lassen wir uns in der Wartehalle in die großen Ledersessel fallen. Und wir blicken auf einen spannenden, ereignisreichen und unvergesslichen Tag bei Kappa zurück.

Jassin Rosstem, Fabian Hammer, PWG, Klasse 8b (BUT), 07.06.2010

Schüler helfen Leben

Sozialer Tag

Im Juli 2016 standen Projekte in Mazedonien, Serbien und dem Kosovo im Mittelpunkt. Hauptthema der Projekte war “Gewalt ist auch keine Lösung”. Die Schülerinnen und Schüler haben € 9175.- erarbeitet!

Am 09. Juli 2015 nahm unsere Schule bereits zum fünften Mal, als eine von 740 Schulen bundesweit, am Sozialen Tag teil. Ihren sozialen Fingerabdruck hinterließen die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr für Kinder und Jugendliche aus Serbien und syrische Flüchtlingskinder in Jordanien. 2015 erarbeiteten unsere Schülerinnen und Schüler € 8230,- ! Wir freuen uns sehr und bedanken uns ganz herzlich für diesen außerordentlichen Einsatz!

Am 03. Juli 2014 arbeiteten Schülerinnen und Schüler der PWG engagiert, wie an vielen anderen Schulen auch, für einen guten Zweck und erarbeiteten 3970,- Euro und leisteten in diesem Jahr einen Beitrag für Flüchtlinge in Bosnien und Jordanien. Wir danken allen Schülerinnen und Schülern und ihren “Arbeitgebern” für die Unterstützung. Mats hat 2014 einen Tag als Reporter für das ‘neuneinhalb-Team’ des WDR gearbeitet. Den TV-Beitrag sehen Sie hier.

Im Jahr 2013 wurden am Ende 5902,34 Euro für syrische Flüchtlinge überwiesen, damit gehört die PWG zu den Schulen mit den höchsten von Schülerinnen und Schülern erarbeiteten Spendensummen in ganz Deutschland.

Schüler helfen Leben ist Deutschlands größte jugendliche Hilfsorganisation. 1992 wurde sie von Schülerinnen und Schülern gegründet, die Gleichaltrigen im ehemaligen Jugoslawien helfen wollten. Sie sammelten Hilfspakete, brachten diese in Flüchtlingslager und bauten später Kindergärten und Schulen wieder auf. Heute fördert und betreibt die Organisation Jugend- und Bildungsprojekte in Südosteuropa und unterstützt zudem auch Projekte für syrische Flüchtlingskinder in Jordanien. Der Grundgedanke bleibt: Schülerinnen und Schüler helfen Gleichaltrigen.

Schüler helfen Leben wird an der PWG von der SV mit Unterstützung der SV-Verbindungslehrer jedes Jahr organisiert und die Ergebnisse werden in den Gremien vorgestellt.

PWG – Die fahrradfreundliche Schule

Umweltfreundliche und gesunde Fortbewegung

Die Agenda-21-Gruppe der Peter-Weiss-Gesamtschule arbeitet seit vielen Jahren an dem Ziel, die Peter-Weiss-Gesamtschule fahrradfreundlich auszurichten. Auf diesem Weg hat es Anerkennung und Erfolge gegeben, aber auch Rückschläge mussten hingenommen werden. Die Förderung der Gesundheit durch Bewegung und Umweltschutz auf lokaler Ebene in Zeiten des globalen Klimawandels sind treibende Kräfte bei Eltern, Schülern und Lehrern.

Die Fahrradwerkstatt steht allen Schülerinnen und Schülern an drei Tagen im offenen Angebot in den Mittagspausen und für Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung. Hier lernen die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung, Mängel an ihren Rädern zu beheben. In den Pausen können Schüler besondere Fahrräder für die Pausengestaltung ausleihen.

Sichere Radwege zur PWG

Ab dem Jahre 2003 ging die Agendagruppe das Thema „Fahrradfreundliche Schule“ konzeptioneller an. In Zusammenarbeit mit dem Radverkehrsbeauftragten der Kreisstadt Unna, Wilfried Appel, und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) wurden die Radwege zur Schule mit Schüler- und Elternbeteiligung abgefahren und auf Gefahrenstellen untersucht. Aus diesen Touren ging ein Bürgerantrag mit vielen Anregungen zur Schulwegsicherheit an die Stadt Unna hervor, die von der Stadt Unna umgesetzt wurden. Seit dieser Zeit ist auch die sichere Radverbindung aus Kessebüren auf der Arbeitsliste. Leider konnte hier keine schnelle Lösung gefunden werden. Neben vielen anderen Aktivitäten wurde die Peter-Weiss-Gesamtschule für dieses Projekt als „Umweltschule in Europa“ und „Schule der Zukunft“ geehrt.

Sichere Fahrradparkanlagen

In den Anfängen der Peter-Weiss-Gesamtschule existierten mehr Radabstellplätze als heute. Sie waren über das gesamte Schulgelände verteilt. Die Qualität war schlecht, da sie nicht überdacht und von der Marke „Felgenkiller“ waren. Viele waren demoliert und nicht nutzbar. Ein sicheres Anschließen der Rahmen war nicht möglich. Wo heute die „Grüne Mitte“ zum Verweilen einlädt, war früher ein Autoparkplatz. Der heutige Parkplatz war damals ein großer Schulhof. Aus Geldnöten der Stadt wurden Teile des damaligen Schulhofes als Grundstücke für die Bebauung am Tiggesgraben verkauft. Etliche Radparkplätze fielen dem Umbau zur Grünen Mitte zum Opfer. Die Agendagruppe setzte sich dafür ein, dass ein qualitativ hochwertiger Ersatz geschaffen wurde. Aus dieser Forderung entstand die überdachte Fahrradparkanlage nördlich von Haus 7. Da des Öfteren Schäden an Fahrrädern zu verzeichnen waren, werden die Radparkanlagen in den Pausen beaufsichtigt. Seit dem Schuljahr 2010/11 wird diese Anlage videoüberwacht.

Förderung der Verkehrserziehung

Ein weiterer Erfolg der Agendagruppe war die verbindliche Einführung einer Projektwoche zur Verkehrserziehung. Jeweils im 5. Schuljahr findet eine Projektwoche zu diesem Thema statt. Sie greift das erworbene Wissen der Schüler aus der 4. Klasse der Grundschule auf und baut dieses aus. Diese Projektwochen waren früher fünftägig. Mittlerweile sind sie jedoch nur noch dreitägig.

Fahrradservicepool

Ein Wettbewerb der Firma Shimano löste im Jahr 2005 die Idee des Fahrradservicepools aus. Ziel war die Unterstützung von Radausflügen von Lerngruppen. Leider wurde dieser Wettbewerb nicht gewonnen, doch die Stadtwerke Unna fanden die Idee unterstützenswert und sponsorten der Peter-Weiss-Gesamtschule mehrere Bikes. Darunter waren auch zwei Tandems, um auch bewegungseingeschränkten oder gehandicapten Schülern eine Teilnahme zu ermöglichen.

Medienscouts

Chancen UND Risiken medialer Angebote erkennen sowie sie selbstbestimmt, kritisch und kreativ nutzen

Derzeit werden vier Schülerinnen und Schüler und zwei Lehrkräfte unserer Schule in Qualifizierungsworkshops zu den Themen „Internet und Sicherheit“, „Social Communities“, „Computerspiele“ und „Handy“ von nach engen Qualitätsstandards qualifizierten Referenten der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) zu Medienscouts ausgebildet. Auch die Bereiche „Kommunikationstraining“, „Beratungskompetenz“ und „Soziales Lernen“ nehmen dabei einen großen Stellenwert ein.

Cybermobbing, Gewaltvideos auf dem Handy, Einstellen von urheberrechtlich geschützten Fotos und Videos bei Youtube oder illegale Film- und Musikdownloads – die Mediennutzung von Heranwachsenden auch in ihren problematischen Formen macht vor der Institution Schule nicht Halt. Medien sind allgegenwärtig, Kinder und Jugendliche wachsen ganz selbstverständlich mit ihnen auf.

Ziel ist es, dass Kinder und Jugendliche lernen, mediale Angebote selbstbestimmt, kritisch und kreativ zu nutzen. Dazu bedarf es der Begleitung und Qualifizierung zur Medienkompetenz. Der Ansatz der „Peer-Education“ ist hierbei besonders hilfreich: einerseits lernen junge Menschen lieber von Gleichaltrigen und andererseits können sie Gleichaltrige aufgrund eines ähnlichen Mediennutzungsverhaltens zielgruppenadäquat aufklären.

Unsere zukünftigen Medienscouts sollen insbesondere:

Ihre eigene Medienkompetenz erweitern,
Wissen um den sicheren Medienumgang erwerben und dazu befähigt werden, dieses Wissen Mitschülern zu vermitteln und sie bei Fragen zu unterstützen,
nach den Qualifizierungsmaßnahmen mit den anderen Scouts im Austausch bleiben und
ihre Kenntnisse und Erfahrungen an nachfolgende Medienscouts an der Schule weitergeben.

Wir freuen uns über die Möglichkeit, dass mit Unterstützung der LfM, Medienscouts und Beratungslehrer für unsere Schule ausgebildet werden.