Die Peter-Weiss-Gesamtschule in Auschwitz und Krakau

Eine Gedenkstättenfahrt ist keine normale Schulfahrt.

Die Gedenkstättenfahrt gehört seit Jahren zum Schulprofil der Peter-Weiss-Gesamtschule und so fuhren fast 50 Schüler*innen der Stufe 11 der PWG zwei Tage nach dem international begangenen Holocaust-Gedenktag zuerst nach Oświęcim (Auschwitz) und dann nach Krakau.

In Oświęcim besichtigten die Schüler*innen erst das Konzentrationslager Auschwitz I und am darauffolgenden Tag das in seinen Dimensionen unfassbar weitläufige Vernichtungslager Auschwitz II, Birkenau.

Eigentlich weiß jeder oder sollte jeder um die schlimmen Ereignisse dieses Teils der deutschen Geschichte wissen; jedoch es ist etwas anderes, die Fakten und Zahlen nur aus Büchern oder dem Unterricht zu kennen oder eine direkte Berührung mit dem Ort des Grauens zu erleben.

Die direkte Begegnung war auch in diesem Fall überwältigend für alle Mitgefahrenen: die Atmosphäre zwischen und in den Baracken, in denen mehr als eine Million Menschen, mehrheitlich Juden, zusammengepfercht, schikaniert und gefoltert wurden, bevor sie dann grausamst ermordet wurden, war erschütternd.

Den zweiten Teil der Fahrt verbrachten die Schüler*innen in Krakau, einer zweifelsohne schönen und besichtigungswürdigen Stadt; jedoch auch hier stand die Fahrt unter dem dunklen Schatten der Vergangenheit.

Krakau besaß vor dem Zweiten Weltkrieg eine sehr große jüdische Gemeinde. Unter der Nazi-Regierung wurde diese zuerst ghettoisiert und zwar in zynischster Weise. Die das Ghetto umschließende Mauer bediente sich der typischen Formen jüdischer Gräber erfuhren die Schüler*innen von der polnischen Stadtührerin; so stand das Ghetto schon von Anfang an sinnbildlich für einen Friedhof. Den Bewohnern ereilte dann auch das bekannte grausame Schicksal: die Deportation ins 70 Kilometer entfernte Auschwitz.

Allerdings ist Krakau auch ein Ort, an dem ein kleines Wunder geschah. Die Schüler*innen begegneten der Geschichte desjenigen, den viele von ihnen schon aus dem berühmten Film „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg kannten: Oskar Schindler, ein Fabrikant, der erst sehr spät (1993!) als „Gerechter unter den Völkern“ gewürdigt wurde, da er in seiner Fabrik mehr als 1000 Jüdinnen und Juden vor dem fast aussichtslosen Schicksal rettete. Im alten jüdischen Viertel Kazimierz konnten sie noch einen Drehset dieses berühmten Films entdecken.

Ja, es handelte sich um eine andere Fahrt als nach Paris, Venedig oder Barcelona, aber auf einer Skala von 0 bis 10 bewerteten die Schüler*innen diese Fahrt mit satten 8 Punkten, nur das viele Gehen …